Erweiterung ist Irrweg für Klimaschutz

Anlässlich der Einigung der baden-württembergischen Regierungsspitzen zur Ausweitung des Nationalparks Schwarzwald sprechen sich der Gesamtverband Deutscher Holzhandel e. V. (GD Holz) und der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH) gegen die Erweiterung aus. Das mit dem Lückenschluss einhergehende Nutzungsverbot dient nicht dem Klimaschutz. Nur eine aktive Waldwirtschaft und Holzverwendung stellen Aufbau und Pflege eines gesunden Waldes langfristig sicher. Gleichzeitig drohen klimafreundliche Wertschöpfungspotenziale im ländlichen Raum dauerhaft verloren zu gehen.

 

„Die Landesregierung befindet sich auf einem klimapolitischen Irrweg. Anstatt weitere Wälder als Nationalpark auszuweisen, gilt es, den Ausgleich ökologischer und ökonomischer Interessen auf einer Fläche umzusetzen. Nutzungsverbote sind vor diesem Hintergrund der Weg in die falsche Richtung“, kritisieren die Verbände. „Mit der Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald werden die Waldflächen sich selbst überlassen. Der notwendige Aufbau klimastabiler Wälder wird aufgegeben und mit ihm die nachhaltige Holzverwendung und langfristige CO2-Speicherung in Holzprodukten. Davon profitieren weder der Klimaschutz noch die regionale Wirtschaft.“

 

Keine Entscheidung für die Region

 

Das unterstreichen auch die Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur. Sie verdeutlichen insbesondere für Baden-Württemberg die Notwendigkeit, alte und anfällige Wälder mit standortgerechten und zukunftsfähigen Bäumen zu verjüngen. Dabei leistet die regionale Verarbeitung und Verwendung des anfallenden Holzes einen Klimaschutzbeitrag über den Wald hinaus und hilft die CO2-Emissionen in anderen Sektoren und damit auch die Klimafolgen für den Wald zu reduzieren. „Der Schwarzwald weist eine lange Tradition der Holzwirtschaft auf. Statt sich darauf zu besinnen, drohen zunehmende Einschränkungen im Wald die etablierten Wertschöpfungsketten nachhaltig zu beeinträchtigen und damit zentrale Zukunfts- und Klimaschutzpotenziale für die Region aufs Spiel zu setzen“, geben die Verbände zu bedenken.

 

Notwendiger Waldumbau wird ignoriert

 

Die Regierungsparteien in Baden-Württemberg hatten sich bereits im Oktober grundsätzlich auf die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald geeinigt. Als Teil der Koalitionsvereinbarung zielt die Entscheidung darauf ab, die zwei bislang getrennten Nationalparkbereiche in ein zusammenhängendes Schutzgebiet zu überführen. Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern sollten eine Mahnung sein. Dort haben die Extremwettereignisse der letzten Jahre massive Schäden verursacht. Wenn wir die Wälder tatsächlich für unsere Enkelkinder stärken wollen, müssen wir sie aktiv an die neuen Gegebenheiten anpassen und sollten keine Nationalparks ausweisen“, so die Verbände abschließend.

 


Hintergrund: Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V.