Die Jagd ist Schlüssel für den Waldumbau!

DFWR-Präsident Schirmbeck: „Angepasste Wildbestände sind Voraussetzung, um den Wald an den Klimawandel anzupassen.“

Berlin, 23. Januar. „Wenn Wald wachsen und sich klimastabil entwickeln soll müssen wir die Jagd an den Erfordernissen des Waldes ausrichten“, sagte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates e. V. (DFWR). Der DFWR hat erst kürzlich dazu ein Positionspapier für eine zeitgemäße Jagd gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen erarbeitet und veröffentlicht. Der Klimawandel hat in Deutschland Schadflächen von bis zu 250.000 Hektar verursacht. Jetzt gilt es diese Flächen wieder zu bewalden und an die künftigen klimatischen Bedingungen anzupassen. Entscheidend dafür ist es einerseits auf die natürliche Verjüngung der Waldbäume zurück zu greifen, andererseits diese durch Pflanzung zu ergänzen. Insbesondere dann, wenn am Standort keine Bäume vorhanden sind, die mit dem Klimawandel zurechtkommen.

„Vielerorts verursachen überhöhte Schalenwildbestände übermäßige Verbiss-, Fege- und Schälschäden und stellen damit den im Zuge des Klimawandels großflächig notwendigen Waldumbau ernsthaft in Frage. Deshalb müssen wir jetzt gemeinsam handeln und mit den Jägerinnen und Jägern als Partner überhöhte Schalenwildbestände abbauen“, sagt der DFWR-Präsident. Dabei geht es den Waldbesitzenden und Forstleuten nicht darum, den Waldumbau auf dem Rücken des Wildes auszutragen. Im Fokus muss aber der Erhalt der Wälder und die Gestaltung von Mischwäldern sein, auch mit Hinblick auf den Lebensraum für das Wild. „Das Wild ist Teil des Waldes und der Waldlebensgemeinschaft. Großflächige Zäunungen zum Schutz der jungen Wälder vor überhöhten Wildbeständen sind keine Lösung, weil wir den Lebensraum für das gesamte Wild beschneiden“, betont Schirmbeck.

Das Positionspapier macht Vorschläge, wie sich das Jagdrecht weiterentwickeln muss, um den Anforderungen des Waldes und der Waldbesitzenden vor dem Hintergrund des Klimawandels gerecht zu werden. „Der Deutsche Forstwirtschaftsrat und seine Mitglieder leisten damit einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Evaluierung des Bundesjagdgesetzes und zur Versachlichung der Debatte“, betont Schirmbeck. Gefordert werden konkrete Änderung von jagdrechtlichen Vorschriften, um dem Wald in seiner Entwicklung zu helfen. Dazu zählen beispielsweise die Einführung amtlicher Vegetationsgutachten, die Überarbeitung von Jagdzeiten und die Flexibilisierung von Abschussplänen.

Weitere Informationen:

Die ausführlichen Vorschläge zur Evaluierung des Bundesjagdgesetzes und Informationen zu Wald und Wild sowie weitere Arbeitshilfen für eine zeitgemäße Jagd finden Sie auf der DFWR-Webseite.