DFWR zur Weltklimakonferenz: Nachhaltige Holznutzung hat wichtigen Anteil an Erreichung der Klimaziele

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) hat mehr Tempo bei der Erreichung der globalen Klimaziele angemahnt. Vor dem Hintergrund der diese Woche in Glasgow zu Ende gehenden Weltklimakonferenz sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck: „Wenn die Erderwärmung weiter so rasant voranschreitet, bleibt uns nicht genügend Zeit, unsere Wälder an den Klimawandel und voraussichtlich wiederkehrende Trockenjahre anzupassen. Unser Ziel müssen bunte, gemischte Wälder sein, die auf Basis heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse klimaresilient gemacht werden.“

Schirmbeck betonte, dass man weit davon entfernt sei, den hohen gesellschaftlichen Lebensstandard und den immer weiter steigenden Energiebedarf ohne Nutzung natürlicher Rohstoffe wie Holz zu decken. „Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft werden wir einen hohen Anteil an Biomasse wie Holz benötigen, die mit 52 Prozent bereits mehr als die Hälfte an erneuerbarer Endenergie ausmacht“, so Schirmbeck. „Das ist Fakt, wenn wir von endlichen fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle wegkommen wollen.“ Das Ziel der Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft sei nur zu erreichen, wenn die Lücke des Energiebedarfs auch durch Holznutzung geschlossen werde.

In Deutschland müsse die nachhaltige Forstwirtschaft und damit der Zugang zum nachwachsenden, regionalen Rohstoff durch politische Rahmenbedingungen gestärkt werden. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse belegten, dass die CO2-Bindungs- und Speicherfähigkeit in nachhaltig bewirtschafteten Wäldern am höchsten sei. „Auch als Baumaterial mit hoher CO2-Speicherwirkung wird Holz künftig noch stärker gefragt sein, wenn wir den Einsatz energieintensiver und endlicher Materialien wie Zement – insbesondere bei der Schaffung von Wohnraum – runterfahren wollen.“ Insgesamt müsse sich die neue Bundesregierung Gedanken über ressourcenschonende Wirtschaftskreisläufe machen. „Das ist die Aufgabe der Zukunft, wenn wir unseren Wohlstand und gewohnten Lebensstandard behalten wollen – global denken, regional handeln“, so Schirmbeck.

In der Bilanz zur Weltklimakonferenz sieht Schirmbeck die Aufschiebung eines Verbotes illegaler Abholzung von Tropenwäldern wie im Amazonas-Gebiet kritisch: „Während wir in Europa eine vorbildliche Forstwirtschaft nach wissenschaftlichen Kriterien auch gesetzlich verankert haben, wird in anderen Teilen der Welt Wald niedergebrannt und gerodet – mit verheerenden Folgen für Natur und Klima.“ Es müsse härtere Einschnitte schon deutlich vor 2030 geben, um die hohe Entwaldungsrate außerhalb Europas zu stoppen.“

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