DFWR: „Nationaler Waldgipfel muss jetzt die Weichen für die Zukunft des Waldes und der Waldbesitzenden stellen!“

Bundesministerin Julia Klöckner hat für heute (Mittwoch) die Spitzen der Verbände von Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Jagd und Naturschutz zum Nationalen Waldgipfel nach Berlin eingeladen. Es geht jetzt um konkrete Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald. Insbesondere im Zusammenhang mit den Beschlüssen des Klimakabinett der Bundesregierung von letztem Freitag (20.09.) muss der Waldgipfel jetzt liefern.  

 

Das Klimapaket weist auf das enorme Klimaschutzpotenzial durch die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und der Holzverwendung hin. „Das begrüßen wir ausdrücklich als einen wesentlichen ersten Schritt. Wenn wir die ambitionierten Klimaziele erreichen wollen, braucht es jetzt aber weitere Schritte und Maßnahmen, die dieses Potenzial und damit den Wald noch deutlicher fördern!“, betont Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates. Denn insgesamt bleibt das Klimapaket der Bundesregierung hinter den Möglichkeiten für einen wirksamen und dringend notwendigen Klimaschutz zurück. Umso wesentlicher ist es jetzt eine umfassende und langfristige Finanzierung zum Erhalt des Klimaschutzbeitrages durch den Wald zu erreichen," betont der DFWR-Präsident. Allein die Anpassung der Wälder an den Klimawandel wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen. 

 

Insgesamt umfasst das Klimaschutzpaket allein für die nächsten 4 Jahre rund 54 Milliarden Euro. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat fordert deshalb ein deutliches Zeichen und finanzielle Unterstützung von Seiten der Bundesregierung aus dem Topf des Klimaschutzpakets. Geld aus der CO2-Bepreisung für den Klimaschützer Wald und seine Bewirtschafter muss grundsätzlich zur Verfügung stehen. Auch im Hinblick auf die Honorierung der vielfältigen Ökosystemleistung. Darüber hinaus muss jetzt auch weitergedacht werden, im Rahmen des Zertifikatehandels den Beitrag des Waldes zur Bindung von CO2 aktiv zu unterstützen und Anreize für die Anpflanzung und Bewirtschaftung von Wäldern zu setzen. 

 

In Zusammenarbeit mit den Bundesländern gilt es finanzielle Hilfen schnell und unbürokratisch den Waldbesitzenden zur Verfügung zu stellen. „Zwei Millionen Waldbesitzende in Deutschland benötigen jetzt klare Aussagen der öffentlichen Hand, ob sie auf eine entschiedene unbürokratische Unterstützung vertrauen können“, betont Schirmbeck. Besonders die kleinen Privatwaldbesitzer müssen motiviert werden Ihre Wälder klima- und standortgerecht wieder aufzuforsten. Schirmbeck „Bund und Länder müssen die Kosten der Schadholzräumung in nennenswerten Umfang übernehmen, bzw. für die Wiederbewaldung zu 100 Prozent tragen.“ 

 

Gemischte, bunte und klimastabile Wälder sind das Ziel, das wir jedoch nur mit angepassten Wildbeständen erreichen. Die Voraussetzungen dafür sind zu schaffen. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen für den Erhalt einer breiten Baumartenpalette und offen sein für klimaresistente Baumarten, auch aus nicht heimischen Herkünften“, so Schirmbeck. Schließlich gilt es das Bauen mit Holz zu fördern, um mit dem nachhaltigen Rohstoff Holz zur langfristigen Bindung von CO2 beizutragen sowie energieintensive Materialien wie Alu, Stahl und Beton und fossile Brennstoffe klimafreundlich zu ersetzen. Die Forstwirtschaft hat den Klimawandel nicht verursacht, leidet aber darunter. Deshalb muss jetzt gehandelt werden! Je länger wir die dringend notwendigen Aktivitäten hinauszögern, umso teurer werden die notwendigen Maßnahmen. Nachhaltige Waldbewirtschaftung ist Klimaschutz und wesentliche Grundlage für eine nachhaltige Zukunft!

 

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