DFWR: „Forst- und Holzwirtschaft sind für die Speicherung von klimaschädlichem CO2 systemrelevant!“

Wald kann große Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids in Form von Holz speichern und somit den Klimawandel abmildern. (Foto: pixabay)

Die Wälder in Deutschland leiden unter den Folgen des Klimawandels in einem extremen Ausmaß. Noch ist Deutschland zu 30 Prozent bewaldet. Um den Wald in seinem Bestand zu erhalten sind Waldbesitzende aktuell und in Zukunft extrem gefordert. Absterbende Bäume werden gefällt und aus dem Wald abtransportiert. Vertrocknete Jungpflanzen müssen ersetzt und bis zu 110.000 Hektar Kahlflächen mit klimastabilen, naturnahen Mischbaumarten wieder neu bepflanzt werden.
 

Die Klimaschutzleistung unserer Wälder kann nur dann stattfinden, wenn diese Wälder auch weiterhin erhalten bleiben. „Deshalb ist es essentiell, dass Wälder einerseits bewirtschaftet und an den Klimawandel angepasst werden, andererseits das Holz mit dem darin gespeicherten CO2 geerntet und zu Holzprodukten verarbeitet wird. In Deutschland sind bis zu 350 Mio. Tonnen Kohlenstoff in Holzprodukten gespeichert. Je länger die Produkte in Gebrauch sind, desto besser fürs Klima“, sagt Georg Schirmbeck, Präsident des deutschen Forstwirtschaftsrates. Wesentlich für die Einsparung von CO2 ist aber auch der Ersatz fossiler Brennstoffe und Energieträger durch den nachwachsenden Rohstoff Holz.
 

„Damit leisten Forstwirtschaft und Holzverwendung einen Klimaschutzbeitrag von jährlich 14 Prozent der CO2-Emissionen Deutschlands“, betont der DFWR-Präsident. Dieser Klimaschutzbeitrag durch die Aufnahme von CO2 in unseren Wäldern und Holzprodukten muss durch die Politik und Gesellschaft honoriert und in Wert gesetzt werden. „Die Anstrengungen und Leistungen der Waldbesitzenden sind durch eine zweckgebundene CO2-Abgabe für den Wald anzuerkennen, die auf den Ausstoß klimaschädlicher Rohstoffe erhoben wird“, betont Schirmbeck.
 

Journalist Franz Alt brachte es in einer ARD-Sendung zu Auswirkungen zum Klimawandel auf den Punkt: „Klimaschutz kostet - aber kein Klimaschutz kostet die Zukunft.“ „Was wir im Moment erleben sind die Folgen einer Klimaschutzpolitik, die so nicht weiter gehen kann. Wir müssen als Gesellschaft dringend unsere CO2-Emmissionen herunterfahren und gleichzeitig die Waldbewirtschaftung als wesentlichen Baustein der Lösung für unser Klimaproblem und CO2-Aufnahme mit allen möglichen Mitteln unterstützen“, betont Schirmbeck.
 

Waldministerin Julia Klöckner forderte mindestens 600 Mio. Euro aus dem Waldklimafond der Bundesregierung für die Wiederaufforstung klimastabiler, naturnaher Mischwälder bereitzustellen. Damit sollen Waldbesitzende in Deutschland bei der Wiederaufforstung einer Gesamtschadfläche unterstützt werden, die der halben Landesfläche des Saarlandes entspricht. Diese Unterstützung ist dringend notwendig. Die zunehmende Dynamik der Klimawandelfolgen, die an der raschen Abfolge der Schadereignisse im Wald von Sturm, Dürre und Borkenkäfer vor allem 2018 und 2019 sichtbar ist, bringt Waldbesitzende zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Einkünfte fehlen, weil das Schadholz in einem überlasteten Markt nicht mehr absetzbar ist.
 

Es hat sehr lange gedauert, bis die Brisanz in den deutschen Wäldern die Bundespolitik erreicht hat. Eine zweckgebundene CO2-Abgabe könnte in einen Risikofond für die Forstwirtschaft eingezahlt werden und dazu beitragen, dass Hilfe schneller im Wald ankommt und sich klimabedingte Schadereignisse für die Waldbesitzenden nicht existenzbedrohend aufschaukeln.

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