Deutsche Wildtier Stiftung erwirbt 330 Hektar in der Lüneburger Heide

Kauf sichert Lebensraumverbund entlang der Fintau

Hamburg / Fintel, 28. Februar 2024. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat 330 Hektar Land in den Landkreisen Heidekreis und Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen erworben. Die neue Stiftungsfläche Eggersmühlen grenzt unmittelbar an die Gemarkung der Ortschaft Fintel, in der der Stiftungsgründer Haymo G. Rethwisch in den 1960-er Jahren erste Flächen für den Artenschutz kaufen konnte. Mit den Liegenschaften in Eggersmühlen und Fintel besitzt die Stiftung nun etwa 600 Hektar Fläche entlang des Heidebachs der Fintau und damit auch den überwiegenden Teil des Naturschutzgebiets „Oberes Fintautal“.

 

„Die abwechslungsreichen und wassergeprägten Lebensräume in Eggersmühlen bietet vielen Wildtieren Lebensraum“, sagt Petra Riemann, Flächenmanagerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Mehr als 100 Vogelarten finden in dem Gebiet Rast- oder Brutplätze. Darunter sind verschiedene Spechtarten sowie Trauerschnäpper, Eisvogel und Baumpieper. Ideal für den bodenbrütenden Baumpieper sind die extensiv genutzten Weiden im Umfeld des Waldes. In der Fintau, die durch den Wald von Eggersmühlen fließt und an der historischen Mühle aufgestaut wird, ist bereits seit vielen Jahren der Fischotter wieder heimisch.

Entlang des Heidebachs finden sich naturnahe Erlen- und Birkenbruchwälder ebenso wie Eichenmischwälder oder Pfeifengraswiesen. Eine Besonderheit ist der Gagelstrauch. Der aromatisch duftende Gagel war früher weit verbreitet und man nutzte ihn zum Gerben und in der Parfumherstellung – oder um Mücken zu vertreiben. Als viele Moore trockengelegt wurden, verschwand er zunehmend. Heute wird der Gagelstrauch auf der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands als gefährdet gelistet.

 

Mit dem Kauf der Flächen in Eggersmühlen hat die Deutsche Wildtier Stiftung auch einen bereits seit einigen Jahren bestehenden Kompensationspool übernommen. Mit Hilfe dieses Pools sollen in der Zukunft beispielsweise monotone Nadelwälder in Laubmischwälder oder Ackerflächen in extensives Grünland umgebaut werden. 100 Hektar Wald wurden bereits komplett aus der Nutzung genommen – sie tragen damit bereits heute zum sogenannten Waldwildnisziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) bei.

 

Insgesamt verfügt die Deutsche Wildtier Stiftung nun über knapp 8 200 Hektar Wald, Offenland und Moor, von denen 1 100 Hektar in Niedersachsen liegen. Zum Eigentum der Stiftung gehören Flächen des Nationalen Naturerbes ebenso wie eine Moorwildnis im Landkreis Stade sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Gebiete. Sie alle eint das Ziel der Stiftung, auf ihren Flächen besondere Rücksicht auf die Belange der Wildtiere zu nehmen.

 

Mehr Informationen zu den Flächen der Deutschen Wildtier Stiftung finden Sie unter diesem Link: https://www.deutschewildtierstiftung.de/stiftungsflaechen/unser-flaecheneigentum.