Deutsche Waldtage: Alle Mittel für den Wald gestrichen!

Die Deutschen Waldtage stehen dieses Jahr unter dem Motto der biologischen Vielfalt. Der Landeswaldverband Baden-Württemberg fordert zu diesem Anlass deutlich mehr Aufmerksamkeit der Politik und finanzielle Unterstützung für den Wald.

 

„Es kann nicht sein, dass man in den Medien groß die biologische Vielfalt in heimischen Ökosystemen zelebriert und in den entscheidenden Haushaltsberatungen alle Mittel für den Wald streicht,“ so Dr. Odile Bour, Geschäftsführerin des Landeswaldverbandes. „Es ist nämlich so, dass im Doppelhaushalt 2023/2024 die gesamte fortschrittliche Waldpolitik Baden-Württembergs für die kommenden Jahrzehnte – die sogenannte Waldstrategie 2050 - ganz und gar verschwunden ist. Diese Entscheidung ist in Anbetracht des katastrophalen Zustandes des Waldes unverantwortlich. Wollen wir etwa als Gesellschaft tatenlos dabei zusehen, wie vor unserer Haustür die Wälder vor sich hinsterben?“ fragt Dr. Bour.

 

Die Waldstrategie besteht aus 21 Zielen, die den Wald und seine Themen in ihrer ganzen Breite umfassen. Mit Blick auf den Klimawandel ist das oberste Ziel im gesamten Waldstrategie-Prozess, den Wald in Baden-Württemberg als bedeutenden Teil unserer Natur und Landschaft klimatolerant, resilient und zukunftsfähig zu erhalten.

 

Die 21 Ziele der Waldstrategie reichen von der Stärkung von Kommunikation und Vernetzung, den Erhalt des Waldes und aller Waldfunktionen durch aktives Waldmanagement, die Sicherung des Beitrags von Waldmanagement und Waldprodukten zu Kohlenstoffspeicherung und Treibhausgasvermeidung, den Interessenausgleich zwischen unterschiedlichen Waldnutzungsansprüchen insbesondere hinsichtlich der Erholungsnutzung bis hin zu Schutz und Entwicklung von Waldbiodiversität und dem verstärkten Einsatz digitaler Technik.

 

Hintergrundinformationen zur Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 mit einer Auflistung der 21 Ziele:

https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/wald-und-naturerlebnis/wald-im-klimawandel/waldstrategie-bw/eckpunkte-der-waldstrategie-baden-wuerttemberg/

 

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Mit dem Landeswaldverband Baden-Württemberg e.V. ist 2020 ein gemeinnütziger Zusammenschluss von Vereinen entstanden, die sich für den Wald einsetzen. Er ging aus der AG Wald hervor und gründet sich auf §77a des Landeswaldgesetzes.

Der Landeswaldverband zählt sechs Mitgliedsverbände: den Baden-Württembergischen Forstverein e.V. (BWFV), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Baden-Württemberg e.V. (SDW), den Bund Deutscher Forstleute Baden-Württemberg e.V. (BDF), den Verein für forstliche Standortskunde und Forstpflanzenzüchtung e.V. (VFS), den Ökologischen Jagdverein (ÖJV) und die Arbeitsgemeinschaft für naturgemäße Waldwirtschaft (ANW). Die Forstkammer Baden-Württemberg und die IG-Bauen-Agrar-Umwelt sind Partnerorganisationen.

Unser Ziel ist es, im politischen und im öffentlichen Raum das Bewusstsein für Herausforderungen im Wald zu schärfen und aktuelle Themen auf allen Ebenen voranzubringen. Uns eint die Überzeugung, dass der baden-württembergische Wald eine starke und unabhängige Lobby als „Stimme des Waldes“ benötigt, um ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltig auch künftigen Generationen erhalten zu bleiben. Vorsitzender des Landeswaldverbands Baden-Württemberg ist Dietmar Hellmann.

Pressekontakt:

Dr. Odile Bour – Geschäftsführung 

Landeswaldverband Baden Württemberg e.V.

Olgastraße 53

70182 Stuttgart

Tel: 0179 430 1942

Mail: o.bour(at)lwv-bw.de