Der Wald als Lieblings-Ferienort im Aufwärtstrend

Über den Baumwipfeln des Hainichs. Foto: K.H. Laube/pixelio.de

Berlin, 17. Juli 2013. Die Tourismus-Analyse 2013 der Stiftung für Zukunftsfragen hat die Bundesbürger wieder nach ihren Reiseabsichten gefragt. Das Ergebnis: auch 2013 steht das eigene Land wieder mit Abstand an erster Stelle. Schon im vergangenen Jahr verbrachten fast zwei von fünf Bürgern ihren Urlaub zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen.

Nicht nur die inländische Tourismusbranche freut sich über den langjährigen Positivtrend. Auch die deutsche Forstwirtschaft fühlt sich bestätigt: denn nach den Küsten und Inseln der Nord- und Ostsee sind es vor allem die waldreichen Mittel- und Hochgebirge wie die Sächsische Schweiz, das Erzgebirge, der Bayerische Wald, der Harz, der Schwarzwald und die Oberbayerischen Alpen, die bei den deutschen Touristen besonders gefragt sind.

Die Attraktivität der Wälder kommt dabei nicht von ungefähr. Dass sich Opas grüne Spazierpfade in den vergangenen Jahren zu Hotspots der unterschiedlichen modernen Freizeitangebote entwickelt haben, ist vor allem ein Verdienst von Waldbesitzern und Forstleuten. Ein Wald, der nicht einseitig bestimmten Interessen dient, sondern neben der Holzernte, auch dem Naturschutz, der Luft-, Boden- und Gewässergüte auch dem erholungssuchenden Menschen gerecht wird, ist der multifunktionalen Forstwirtschaft in Deutschland zu verdanken. Bezeichnenderweise war es die Forstwirtschaft, die vor exakt 300 Jahren den heute so populären Begriff der Nachhaltigkeit entwickelte.

In nahezu jedem Waldgebiet in Deutschland können Jung und Alt heute den Wald für ihre persönliche Freizeit, Erholung und Fitness nutzen: von Abenteuerspielplätzen für Kinder über Hochseilgärten bis hin zu Baumwipfel- und Kletterpfaden, von Wildwasser-Rafting-Touren bis zu Mountainbike-Strecken. Dazu kommen eine fast unüberschaubare Anzahl an Führungen und Lehrwanderungen zu den unterschiedlichsten Kultur- und Naturthemen. Nicht zuletzt ist der Wald ein wichtiger Ort der Ruhe und Entspannung.

Selbst zwischenzeitlich totgesagte Freizeitaktivitäten beflügeln wieder die Lust der Deutschen auf den Wald. Noch in den 90er Jahren galten die Natursportarten Wandern und Trimm-Dich als antiquierte Auslaufmodelle. Das hat sich inzwischen radikal verändert. Unlängst ermittelte das Deutsche Wanderinstitut, dass nahezu vierzig Millionen Menschen zumindest einmal im Jahr in Deutschlands Wäldern wandern – beziehungsweise Trekking oder Nordic Walking ausüben. Selbst die Trimm-Dich-Pfade sind aus ihren Dornröschenschlaf erwacht und feiern als Outdoor-Fitness-Center ihr Comeback.

Das Web macht den Wald zum Ferien-Treffpunkt

Morgens im Waldsee um die Wette schwimmen, abends beim Waldkonzert relaxen? Kein Problem: Für die persönliche Freizeitplanung unterhalten Forstleute das Online-Portal „Treffpunkt Wald“ (www.treffpunktwald.de). Hier finden auch Sommerurlauber das auf sie zugeschnittene Angebot. Bisweilen füllen rund 600 Veranstaltungen und Angebote den Kalender.

Wer bei Internetsuchmaschinen „Ferienorte“ eingibt, landet ebenfalls im Wald – in diesem Fall im Schwarzwald. Mallorca und die Ostsee nennt die Suchmaschine erst auf den Folgeplätzen. Fast jede waldreiche Ferienregion hat inzwischen ihren eigenen Webauftritt, darunter auch die Nationalparke. Schließlich findet man im Internet auch viele Ferienparks, die sich gezielt in Waldgebieten angesiedelt haben, sowie Baumhaushotels, die seit einiger Zeit absolut „in“ sind.   

Das Jubiläumsjahr des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wird finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).