Arnsberg, 22.11.2024 – Dass Fichten durch Dürre und Borkenkäfer massenhaft abgestorben sind, ist weitgehend bekannt. „Seit 2018 ist die Nadelholzschadfläche auf weit über 100.000 Hektar angewachsen“, so Thomas Wälter, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft (ZWH) im Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Doch die Auswirkungen des Klimawandels machen auch vor 200-jährigen Buchen nicht Halt. Das sehr trockene Klima der vergangenen Jahre und das vermehrte Auftreten von Buchenborken- und Buchenprachtkäfer setzen selbst gestandenen Baumveteranen zu.
Forscherinnen und Forscher untersuchen Bäume auf schädliche Erreger
Daher haben die Teams Waldbau und Wald- und Klimaschutz von Wald und Holz NRW in den Jahren 2022 und 2023 intensive Untersuchungen an älteren Rotbuchen in einer Naturwaldzelle in Ostwestfalen durchgeführt. Die Forscherinnen und Forscher haben die Bäume auf tierische und pilzliche Schaderreger hin untersucht, Standortverhältnisse unter die Lupe genommen und sogar dendrochronologische Analysen (Untersuchungen der Jahrringbreiten) vorgenommen. Ziel war es, die genauen Schadursachen zu identifizieren und ihren Einfluss auf die Vitalität der Bäume besser beurteilen zu können.
Stürme, Dürrejahre und Borkenkäferkalamitäten haben in NRW riesige Kahlflächen hinterlassen. Um dort wieder neuen Wald entwickeln zu können, hat das Forstliche Bildungszentrum des ZWH mit der Universität Göttingen und der Firma Schwanitz im Arnsberger Wald neue Verfahren teilmechanisierter Pflanzverfahren getestet.
Bauen mit Holz: Ressourcenwende im Bausektor
Um die Ressourcenwende im Bauwesen zu meistern und die CO2-Emissionen im Bausektor zu senken, ist das Bauen mit Holz ein wichtiger Schlüssel bei der Schaffung künftigen Wohnraums. Das Team Holzwirtschaft des ZWH bringt sich in dieser Hinsicht in zahlreichen Projekten und Fachtagungen ein. Was viele nicht wissen: Die Pionierbaumart Birke hat das Potenzial, um künftig im modernen Holzbau sowie in der forst- und holzbasierten Bioökonomie eingesetzt werden zu können.
Diese und andere Forschungsergebnisse und Aktivitäten des ZWH von Wald und Holz NRW finden Sie im aktuellen Jahresbericht. Wie in den vorangegangenen Jahren reflektieren die Beiträge aus unterschiedlichen Teams das vergangene forstliche Jahr und geben Einblicke in die nordrhein-westfälische Waldforschung. Der angewandten Waldforschung und dem fachlichen Wissenstransfer dazu in Netzwerken kommt vor dem Hintergrund des „Waldmanagements“ in Zeiten des Klimawandels eine besondere Rolle zu.
Der Jahresbericht ist ab sofort online hier verfügbar:
www.wald-und-holz.nrw.de/ueber-uns/einrichtungen/zentrum-fuer-wald-und-holzwirtschaft-neu
Pressemitteilung: Wald und Holz NRW
Über Wald und Holz NRW
Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ist Teil der Landesforstverwaltung. Mit seinen 15 Regionalforstämtern ist Wald und Holz NRW flächendeckend im ganzen Land vertreten. Wald und Holz NRW kümmert sich um die Belange des Waldes, der mit 935.000 Hektar rund 27 Prozent der gesamten Landesfläche ausmacht. Dazu gehören Erhalt und Förderung des Waldes in NRW, Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes, Bewirtschaftung von 124.000 Hektar landeseigenen Waldflächen sowie Forschung in den Bereichen Wald, Holzverwendung und Klima. Zum Aufgabengebiet zählen außerdem Umweltbildung, Naturschutz und Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald. Der Landesbetrieb zählt zum nachgeordneten Bereich des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen; zuständige Ministerin ist Silke Gorißen.
Über das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft NRW
Das „Zentrum für Wald und Holzwirtschaft“ (ZWH) stärkt das Lehr- und Versuchswesen rund um Wald, Holz und Holzwirtschaft im Land Nordrhein-Westfalen. Die Organisationseinheit des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen vereint am Standort Arnsberg praxisrelevante, angewandte Forschung und Wissenstransfer in die Praxis im Sinne des im Dezember 2019 vereinbarten Waldpakts „Klimaschutz für den Wald – unser Wald für den Klimaschutz“.