Borkenkäfersituation in Thüringen entspannt sich regional weiter

Nunmehr zum dritten Mal in Folge sinkt die monatlich erhobene Borkenkäfer-Schadholzmenge im Freistaat. Prognosen gehen jetzt von rund vier Millionen Festmeter Gesamtanfall bis zum Jahresende aus – ein Drittel weniger als im Vorjahr

Während der Borkenkäfer-Schadholzanfall landesweit rückläufig ist, frisst sich der Schädling, wie hier im fichtenreichen Forstamt Neuhaus, regional begrenzt weiter durch. Foto: ThüringenForst-AöR

Erfurt (hs): Seit Juni sinken die durch Borkenkäferbefall entstandenen Schadholzmengen in Thüringens Wäldern. Die Monatsmeldungen Juni, Juli und nun auch August liegen deutlich unter dem Vergleichswert der Vorjahresmonate. Auflaufend sind derzeit etwa 2,7 Millionen Borkenkäferschadholz zu beklagen. Seit Mitte Juli wurde witterungsbedingt ein rückläufiger Buchdrucker-Schwarmflug festgestellt. Bis Jahresende gehen die Waldschutzexperten in Thüringen nunmehr von rund vier Millionen Festmeter Kalamitätsholz aus. Dies bedeutet rund ein Drittel weniger Befall gegenüber dem Jahr 2023.

 

Gleichwohl wird damit immer noch das hohe Schadniveau der Jahre 2020 bis 2022 erreicht. Vier Millionen Festmeter Borkenkäferschadholz entsprechen dem dreifachen Fichteneinschlag eines regulären Jahres. Trotz diesem rückläufigen Trend sehen die Forstleute keinen Anlass, in den Sanierungsmaßnahmen nachzulassen – im Gegenteil.

 

Die unermüdlichen Bekämpfungsmaßnahmen der Waldbesitzenden und Forstleute scheinen zu greifen. Wurde in diesem Jahr terminlich sehr früh schon saniert, sollten die Maßnahmen jetzt über Winter unbedingt fortgesetzt werden, um die Käferpopulation weiter zu senken“, erläutert Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Dies gilt insbesondere für die regionalen Befallsschwerpunkte in den Forstämtern Neuhaus, Gehren, Oberhof, Frauenwald oder Schönbrunn. Diese profitieren zwar auch von dem diesjährig niederschlagsreichen Witterungsverlauf, sind als nahezu reine Fichtengebiete aber besonders vom Borkenkäfer-Schadgeschehen betroffen.