Baden-Württembergische Forstkammer stellt Sofortprogramm zum Waldschutz vor

Schädlinge verbreiten sich momentan massenhaft - hier die Spuren des Borkenkäfers. Foto: Forstkammer

Der Wald in Baden-Württemberg leidet unter der seit einem Jahr anhaltenden Dürre. In manchen Regionen herrscht seit Monaten der forstliche Ausnahmezustand. „Die Schäden nehmen dramatisch zu, viele Bäume sind schon abgestorben“, sagt Martin Tritschler, Kleinwaldbesitzer aus dem Schwarzwald und Vizepräsident der Forstkammer Baden-Württemberg. „Wir tun unser Möglichstes, um eine weitere Ausbreitung von Schädlingen wie dem Borkenkäfer zu verhindern. Ohne rasche politische Unterstützung werden wir das aber nicht mehr schaffen.“
 

Besonders betroffen sind die privaten und kommunalen Forstbetriebe. Der hohe ungeplante Holzanfall schlägt zunehmend auf den Holzmarkt durch. Für die Waldbesitzer, die auf die Erträge aus dem Wald angewiesen sind, wird die Situation immer bedrohlicher. „Die Einnahmen decken kaum noch die Kosten für die Bekämpfung der Schäden“, so Tritschler.
 

Die Forstkammer hat deshalb einen Katalog an Maßnahmen vorgelegt, mit denen die Krise bewältigt werden soll. Zu den dringlichsten Aufgaben gehören dabei eine umfassende Aufarbeitungshilfe für Waldbesitzer, vereinfachte Genehmigungsverfahren für Holzlagerplätze und Sondertransporte, um das Schadholz schnell aus dem Wald zu transportieren, eine verstärkte Überwachung der Waldschäden durch sogenannte „Waldläufer“ sowie eine personelle Verstärkung der Forstverwaltung. Außerdem müssten bei der Aufforstung der geschädigten Wälder verstärkt neue, klimastabile Baumarten zum Einsatz kommen.
 

„Wenn wir jetzt nicht handeln, haben wir in ein paar Wochen einen regelrechten Flächenbrand“, verdeutlicht Martin Tritschler die Dramatik der Situation. „Wir brauchen dringend zusätzliche Unterstützung - und zwar jetzt.“

 

Das Sofortprogramm Waldschutz kann auf der Homepage der Forstkammer unter www.foka.de  heruntergeladen  werden.