Ahorn-Rußrindenkrankheit – Gefahr für Baum und Mensch!

LWF startet Untersuchungen zur Verbreitung in Bayern

Anlage der Versuchsfläche. Foto: LWF

Bei feucht-kühlen Pflanzbedingungen legte vor wenigen Wochen die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) eine Versuchsfläche für das Projekt „Rußrindenkrankheit in Bayern“ an. Dr. Peter Pröbstle, der Leiter der Leiter der Landesanstalt erläutert: „Wir wollen wissen, welche Baumarten in welchem Ausmaß von der Ahornrußrindenkrankheit befal-len werden können“. Mit rund fünfzehn verschiedenen Ahornarten sowie fünf weiteren gefährdeten Baumarten werden in den nächsten Jahren die jungen Bäume auf ihre Anfälligkeit gegenüber dem Erreger der Ahornrußrindenerkran-kung „Cryptostroma corticale“ untersucht und bewertet“.

Seit 2018 führt dieser mikroskopisch kleine Pilz Cryptostroma corticale in warmtrockenen Gebieten Bayerns zu Schäden vornehmlich an Bergahorn. Die teils flächig auftretende Krankheit tritt häufig in Waldinseln sowie städtischen Gebieten mit milderem Klima auf. Bei zunehmenden Klimaextremen mit Trockenheit und Hitze, so befürchtet Ludwig Straßer, der Leiter des Projektskönnte der Erreger zu großen Schäden in Ahornwäldern und bei einzelnen Ahornen führen.

Wie aktuelle Befunde zeigen, ist der Erreger der Rußrindenkrankheit möglicherweise bereits bedeutend weiter verbreitet als bislang angenommen. Daher sollen bayernweit forstwissenschaftliche Studien zu Verbreitung und Gefährdungspotenzial in geschädigten Beständen aber auch in solchen ohne Krankheitssymptomen vorgenommen werden. Der Fokus liegt dabei auf dem Bergahorn, aber auch Spitz-, Feldahorn und andere Ahornarten werden untersucht. Durch das LWF-Projekt sollen so Erkenntnisse über die Verbreitung des Pilzes sowie förderliche Standortfaktoren für eine Ausbildung der Pilzsporen von Cryptostroma corticale erarbeitet werden.

Neben den typischen trocken-warmen Gefährdungsregionen werden aber auch Ahornbestände mit optimaler Wasser- und Nährstoffversorgung auf das Vorkommen des Erregers untersucht werden. Dies soll zeigen, ob und wie wichtig künftig die Rußrindenkrankheit für Wald und Forstwirtschaft in Bayern werden könnte.

Gefährlich für den Menschen sind die Sporen des Pilzes, die in dicken Belägen unter der Rinde wachsen und diese zum Aufplatzen bringen. Von der schwarzen („rußigen“) Farbe dieser Sporen hat die Erkrankung ihren Namen.

Bei Inhalation können die staubfeinen Sporen auch beim Menschen schwere Entzündungen der Lungenbläschen auslösen. Deshalb sind bei allen forstlichen oder baumpflegerischen Arbeiten aufgrund der gesundheitlichen Gefahr einer Lungenbläschenentzündung mit Reizhusten, Fieber, Atemnot bis hin zu Schüttelfrost die aktuellen Arbeitsschutzvorschriften strikt zu beachten.

 

www.lwf-bayern.de