500 Millionen für den Wald in Thüringen

Riesige Flächen von durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer abgestorbene Fichten sieht man diesen Sommer in den meisten Mittelgebirgen. Foto: Christian Blohm

Am 20.08.2019 hat das Kabinett das Nothilfeprogramm für die Thüringer Wälder beschlossen: 500 Millionen Euro in 10 Jahren. Nach den jahrelangen Forderungen des Bund Deutscher Forstleute, Landesverband Thüringen, nach mehr Geld und Personal für den Wald, wird jetzt endlich gehandelt. "Nach unserer jahrelangen Kritik am Stellenabbau beim Forstpersonal und dem finanziellen Ausbluten von ThüringenForst, wird nun endlich gehandelt“, so Andreas Schiene, Landesvorsitzender des BDFThüringen. „Es ist schade, dass erst angesichts des Waldsterbens 2.0 und katastrophaler Bilder aus dem Wald, die keiner mehr leugnen oder übersehen kann, gehandelt wird. Aber besser spät als nie“, so Schiene weiter.

 

Angesichts der gravierenden Schäden lässt die Landesregierung den Ankündigungen Taten folgen. Nun müsse nur noch der aus finanziellen Gründen vom Landtag erzwungene Personalabbau von 350 Stellen bis zum Jahr 2025 gestoppt werden und dann sei zumindest die Grundlage für die Waldrettung gelegt, so der BDF.

Als weiterer Schritt müsse für ThüringenForst sofort ein Personalentwicklungskonzept erarbeitet werden, dass die personelle Untersetzung für die Umsetzung der jährlichen 50 Millionen Euro sicherstellt. „Irgendjemand muss die Pflanzen in den Boden bringen, irgendjemand muss die Fördermittelanträge der privaten und kommunalen Waldeigentümer bearbeiten, irgendjemand muss die Aufträge an private Firmen ausschreiben, vergeben und die Arbeiten anweisen und kontrollieren, irgendjemand muss die Arbeiten einteilen und planen, irgendjemand muss die Bundeswehr anleiten und einteilen, irgendjemand muss die Forschung zu geeigneten Baumarten und Herkünften stärker vorantreiben. Geld allein wird es nicht richten“, ist sich Schiene sicher.

 

Es soll mit „klimabeständigeren Baumarten“ aufgeforstet werden. Also weniger Fichte, mehr Mischbestände. So viel ist allen klar. Nicht erst seit heute. Aber auch weniger Buche? Die stirbt nämlich auch weg und auf der Freifläche wird sie zunächst auch nicht überleben. Der Horizont muss über "einheimische" Baumarten hinaus erweitert werden. Ideologische Grenzen müssen fallen. Es geht um den Erhalt des Waldes an sich. Kahle Flächen insbesondere in Steillagen des Thüringer Waldes müssen verhindert werden. Auswahlkriterium kann und darf hier nur die klimatische Eignung von allen zur Verfügung stehenden Baumarten sein, gepaart mit einer möglichst hohen Artenvielfalt.

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