22. Mai - Tag der biologischen Vielfalt - auch im Wald

Feuersalamander fühlen sich in feuchten Bereichen im Wald sehr wohl. Foto: Marcus Kühling

Am 22. Mai feiern die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der biologischen Vielfalt. Zu diesem Anlass rückt Bundesagrarminister Christian Schmidt den Wald als wichtiger Lebensraum für unzählige Arten besonders in den Fokus: „Die biologische Vielfalt fängt in unserer engsten Nachbarschaft an: Unser Wald ist ein kostbares Refugium für heimische Tiere und Pflanzen. Diese gilt es zu schützen und ihre Vielfalt mithilfe einer naturnahen Waldbewirtschaftung weiter zu erhalten.“ Seit über 300 Jahren werden Wälder in Deutschland nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Dieser wurde erstmals 1713 von der deutschen Forstwirtschaft definiert. Er besagte, dass nur so viel Holz geerntet werden soll, wie im selben Zeitraum wieder nachwächst. Heute versteht man unter nachhaltiger Waldbewirtschaftung eine Wirtschaftsweise, die alle Waldfunktionen für die kommenden Generationen sicherstellt.

Der Wald in Deutschland ist heute nicht nur flächenmäßig ein Schwergewicht, das ein gutes Drittel unseres Landes ausmacht. Im Indikatorenbericht der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ weisen deutsche Wälder im Vergleich der Flächennutzungen sogar das höchste Maß an biologischer Vielfalt auf: 76 verschiedene Baumarten, 116 Straucharten,  1.216 Arten von Farn- und Blütenpflanzen, darunter 1.020 krautige Pflanzenarten, 674 Arten von Moosen und 1.002 Flechten kann man im Wald entdecken. Zudem ist er das Zuhause von über 100 Wirbeltierarten: vom Reh, Wildschwein, Fuchs und Dachs bis zu zahlreichen Vogelarten; darunter seltene Arten wie Schwarzstorch und Uhu.

Als wichtige Grundlage zum Erhalt der biologischen Vielfalt nutzen die Förster in Deutschland natürliche Abläufe, um Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Ferner wird weitgehend auf den Anbau von Fichten-Reinbeständen verzichtet; ältere Flächen sind fast überall im Umbau, hin zu standortgerechten Laubbaummischwäldern. Darüber hinaus sind zahlreiche ökologisch wertvolle Waldflächen als Teil des europaweiten Netzes der sogenannten NATURA 2000-Gebiete ausgewiesen. Rund 1,9 Millionen Hektar Wald, etwa 17 Prozent der deutschenWaldflächen, sind nach der EU-weiten Naturschutzrichtlinie als FFH-Gebiete, also Flora-Fauna-Habitate besonders geschützt.

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