10. Arnsberger Waldforum: Wald der Zukunft

Möglichkeiten und Lösungen für den Wald im Klimawandel

Mit rund 140 Teilnehmenden war das 10. Arnsberger Waldforum vollständig ausgebucht. Bild: Wald und Holz NRW

Der Wald in Nordrhein-Westfalen leidet. Der Klimawandel mit Rekordtemperaturen, Dürreperioden, der Borkenkäfer-Kalamität und starken Stürmen macht ihm zu schaffen. Die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen vor großen Aufgaben, die zu meistern sind. Doch die aktuelle Krise der Großkalamität bietet auch Chancen für einen neuen, klimastabilen Wald, der auch zukünftig die vielfältigen Waldfunktionen erfüllen kann.

Beim 10. Arnsberger Waldforum, veranstaltet von Wald und Holz NRW betrachteten gut 140 Experten, Denker und kritische Geister an zwei Tagen die Themen Waldbau und Generhaltung (im Klimawandel) aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Auftaktveranstaltung fand am Donnerstag, dem 14. November 2019 im Forstlichen Bildungszentrum in Anrsberg statt. In zahlreichen Fachvorträgen aus den Bereichen der Forstgenetik, Forstpflanzenzucht oder der Waldökosystemforschung wurden Möglichkeiten und Lösungen zur Gestaltung eines zukunftsfähigen Waldes aufgezeigt. „Wir alle stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen und brauchen vorallem qualifiziertes Forstpersonal, um unsere Aufgaben entsprechend zu bewältigen. Der Wald der Zukunft braucht eine Forstverwaltung der Zukunft.“, betonte Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW. „Wenn nicht jetzt, wann dann!“

Dass die Instrumente zur Bewältigung die Waldbewirtschafttung im Klimawandel da sind bestätigte Dr. Thorsten Mrosek vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein Westfalen und verwies auf das Waldbaukonzept als praktische Hilfe für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer.

Prof. Dr. Oliver Gailing von der Georg-August-Universität in Göttingen legte seinen Schwerpunkt auf die Forstgenetik und die Forstpflanzenzüchtung. „Die genetische Diversität ist eine wichtige Komponente in der Biodiversität.“, sagte Gailing. „Es ist wichtig die innerartliche Varianz zu erhalten und zum Beispiel die südlichen Herkünfte den nördlichen Herkünften beizumischen“.


Einen weiteren Blick auf die Biodiversität warf Dr. Peter Brang von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf in der Schweiz: „Wir müssen die Zusammensetzung unserer Wälder dynamisch sehen und damit rechnen, dass sich die Baumarten verändern werden. Dabei können Gastbaumarten eine gewisse Rolle spielen.“

Wald und Holz NRW wird zukünftig auch über ein neues Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft verfügen. Dr. Bertram Leder, der Leiter des neuen Zentrums stellte die Schwerpunkte der Einrichtung vor. „Die Zukunftsaufgabe des neuen Zentrums für Wald- und Holzwirtschaft ist im Kern der Wissenstransfer und die angewandte Forschung, so wie die Intensivierung und der Ausbau der Kommunikation und Zusammenarbeit der drei Hauptakteure Grundlagenforschung, forstliche Praxis und angewandte Forschung“.

Das 10. Arnsberger Waldforum endete am Freitag, dem 15. November 2019 mit einer Exkursion in das Arboretum Burgholz von Wald und Holz NRW. Hier betrachteten die Teilnehmenden auf den Versuchsflächen verschiedene Waldbilder mit fremdländischen Baumarten mit Blick auf den Klimawandel.

Das Arnsberger Waldforum hat sich seit seinem Entstehen zu einem anerkannten und gefragten Fachforum entwickelt. Das 11. Arnsberger Waldforum ist bereits in Planung.


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