Saatguternte in Sachsens Wäldern läuft auf Hochtouren

Zapfenpflücker Heiko Schwarz bei der Ernte des Bergahornsaatgutes in der Baumkrone. Quelle: Klaus Kühling, Sachsenforst

Forstliches Saatgut ist die Grundlage für den Wald von Morgen

In Sachsens Wäldern läuft die Ernte von Bucheckern, Eicheln und Weißtannenzapfen auf Hochtouren. Die Saatgutexperten von Sachsenforst erwarten in diesem Jahr eine gute Ernte bei den Baumarten Rotbuche, Bergahorn, Roteiche und Kiefer.

Das qualitativ hochwertige Forstsaatgut bildet die Grundlage für den Waldumbau in den nächsten Jahren. „Wir müssen unseren Wald an die sich ändernden Klima- und Umweltbedingungen anpassen. Wir wollen den Anteil stabiler, ökologisch vielseitiger und gleichzeitig leistungsfähiger Mischbestände erhöhen. Aus unserem Saatgut können wir qualitativ hochwertige Bäumchen gewinnen, die dann in den nächsten Jahren in unsere Wälder gepflanzt werden können. Ich freue mich über die bis jetzt gut angelaufene Saatguternte, denn damit ist der Nachwuchs für den Wald von Morgen für die nächsten Jahre gesichert“, sagt Landesforstpräsident und Sachsenforstchef Prof. Dr. Hubert Braun.

 

Schwerpunkt der Erntetätigkeit im Landeswald liegt in diesem Jahr bei der Baumart Rotbuche. Sie spielt für den Waldumbau im Freistaat Sachsen die wichtigste Rolle. Rund 15 Tonnen Bucheckern sollen geerntet werden. Bei der Beerntung der Edellaubbaumart Berghorn sind die Saatgutexperten ebenfalls optimistisch und erwarten rund 700 Kilogramm. Aus einem Kilogramm Bergahorn Samen können ca. drei- bis viertausend Pflanzen gewonnen werden, die dann in einigen Jahrzehnten das Waldbild in den sächsischen Mittelgebirgen prägen werden.

Geerntet werden darf nur in qualitativ hochwertig, speziell ausgewählten Erntebeständen. Die Zulassung der Erntebestände erfolgt durch die obere Forstbehörde. Für die Zulassung sind Kriterien, wie z. B. Mindestalter, Mindestfläche des Erntebestandes, Vitalität und Qualität der künftigen Erntebäume, von großer Bedeutung. Ziel dieser Auslese ist die Verbesserung der Qualität der Wälder und die Erhaltung der genetischen Vielfalt.

Jeder Erntebestand wird registriert und bekommt eine Registernummer. Alle geplanten Forstsaatguternten müssen mindestens drei Tage vor dem Erntebeginn bei der unteren Forstbehörde angemeldet werden. Die untere Forstbehörde überwacht den Ernteeinsatz und bestätigt die geerntete Saatgutmenge durch die Erstellung eines Zertifikates. 

Die meisten Baumarten werden durch Baumkletterer bzw. Zapfenpflücker beerntet, die für diese Tätigkeit eine Spezialausbildung (Seilkletterlehrgang) absolviert haben. Während der diesjährigen Ernte kommen sechs Zapfenpflücker von Sachsenforst zum Einsatz. Die Ernte der Bucheckern erfolgt mit Erntenetzen, die bereits Anfang September ausgelegt wurden. Bei dieser Arbeit wird Sachsenforst durch private Unternehmen unterstützt.

Das Erntegut der meisten Baumarten bedarf anschließend einer speziellen Aufbereitung und wird umgehend in die zu Sachsenforst gehörende Staatsdarre nach Flöha geliefert. Die Zapfen werden zum Beispiel gedarrt, die Bucheckern zusätzlich gereinigt und getrocknet. Nur durch eine fachgerechte Behandlung ist es möglich, das Saatgut ohne Verlust der Keimfähigkeit über mehrere Jahre lang zu lagern, damit es als hochwertiges Pflanzgut für den zukünftigen Waldumbau verwendet werden kann.

Weitere Informationen über Sachsenforst erhalten Sie unter www.sachsenforst.de.