Paarungszeit beim Rehwild: Gefahr für Wildunfälle steigt massiv an

Achtung! Ende Juli ist Paarungszeit der Rehe, die dann "blind vor Liebe" über die Straßen rennen. Foto: H. Siepmann/pixelio.de

Wenn das weibliche Reh, die Ricke, reizvoll duftet und verlockend fiept, dann wird der Bock brünftig. Der Hochsommer ist die Paarungszeit für Rehe. Von Mitte Juli bis Anfang August ist die Hauptbrunftzeit. Duftstoffe, die die Ricke bei anhaltend heißem Wetter produziert, locken den Bock auf ihre Fährte. Hat er seine Herzensricke gefunden, treibt er die Auserwählte schnaubend kilometerweit durch Wald und Feld. In ihrem liebestollen Treiben machen sie vor Straßen nicht halt. Für Verkehrsteilnehmer heißt das: Achtung Wildunfallgefahr!

Bis es zum eigentlichen Akt kommt, können Stunden vergehen. Das Treiben fördert bei der Ricke den Eisprung. Gleichzeitig steigt die Unfallgefahr auf den Straßen. „Besonders gefährlich sind Verkehrswege, die zwischen Wald und Wiese verlaufen. Zwar sind die Verkehrsunfallzahlen mit Rehen im vergangenen Jagdjahr (1. April 2011 bis 31. März 2012) mit 171.300 Vorfällen gegenüber dem Vier-Jahres-Mittel mit 205.000 Unfällen um 16 Prozent zurückgegangen, dennoch gibt der Verband keine Entwarnung. Auf der Suche nach der Ricke kann der Bock in das Revier eines anderen eindringen. Heftige Kämpfe sind möglich, bei denen einer der Böcke vertrieben wird.

Hinzu kommt, dass der Straßenverkehr seit Jahren stetig steigt: Seit 1975 hat sich der Verkehr vervierfacht. Gleichzeitig haben sich die Wildunfälle verfünffacht. Auf Autobahnen fahren durchschnittlich 48.000 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden. Auf Bundesstraßen sind es in derselben Zeit 9.000 Fahrzeuge. Hat es zwischen Auto und Wild gekracht, gilt es, zuerst die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu benachrichtigen. Diese nimmt den Unfall auf und informiert den zuständigen Jäger.

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