Neue baden-württembergische Internetseite von Artenfunden ist online

Der Hirschkäfer ist unverwechselbar. Foto: LUBW

Der kastanienfarbene Hirschkäfer, mit wissenschaftlichem Namen Lucanus cervus benannt, ist durch seine Größe und sein imposantes „Geweih“ auch für Laien unverwechselbar. Diesen Umstand machen sich die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) nun zunutze, um dem Hirschkäfer auf die Schliche zu kommen. „Wenn wir alle zufälligen Hirschkäferbeobachtungen von Waldbesuchern, Gartenbesitzern oder anderweitig im Wald und in der Landschaft Tätigen zusammenführen, dann erhalten wir einen guten Überblick über die Verbreitung und die Vorkommen des Hirschkäfers“, sind Margareta Barth, Präsidentin der LUBW, und Konstantin von Teuffel, Direktor der FVA, überzeugt.

Jeder, der einen Hirschkäfer findet, kann die Funddaten einfach über eine neue Meldeplattform im Internet eingeben, die unter www.hirschkäfer-bw.de zu erreichen ist. Hier sind auch viele Informationen rund um den Hirschkäfer zu finden. Die gemeldeten Daten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und in einer interaktiven Karte wiedergegeben. Meldungen sind auch postalisch über die Adresse LUBW, Stichwort Hirschkäfer, Postfach 100163, 76231 Karlsruhe möglich.

In den nächsten Tagen sind die ersten Hirschkäfer bereits unterwegs. Die Männchen sind an schwülwarmen Tagen in der Dämmerung besonders aktiv, aber auch am Tag sieht man die Tiere nicht selten. Die Weibchen werden auch häufig auf Wegen sitzend gefunden. „Die Hirschkäfer-Saison ist kurz und jede Sichtung hilft uns, einen guten Überblick über die aktuelle Verbreitung der Art zu erhalten. Wenn wir wissen, wo die Arten noch vorkommen, können wir sie gezielt schützen“, unterstreicht Präsidentin Barth den Nutzen jeder Meldung. Auch Sichtungen aus den letzten fünf Jahren sind dabei von Interesse.

Der Hirschkäfer steht nicht allein im Fokus des aktuellen Meldeaufrufes: Mit Frauenschuh, Laubfrosch und Weinbergschnecke können drei weitere auffällige und damit leicht zu erkennende Arten gemeldet werden. Auch bei diesen Arten wurde in den letzten Jahren ein Rückgang der Bestände festgestellt. Ein möglichst guter Überblick über die aktuelle Verbreitung ist deshalb Grundlage für erfolgreiche Schutzmaßnahmen. Alle Meldeplattformen mit zahlreichen Informationen sind unter www.arten-melden-bw.de zu erreichen. Bei der Pirsch auf Hirschkäfer und Co. sollte selbstverständlich sein, dass die Tiere nicht gestört werden und jegliches Sammeln verboten ist.