Deutsche Wälder sind perfekte Wasserwerke

Nachhaltige Forstwirtschaft - ein Garant fürs Trinkwasser

Foto: Markus Hölzel

Berlin, 21. März 2013: Der Zugang zu sauberem Trinkwasser gehört für die Vereinten Nationen (UN) seit 2010 zum Katalog der Menschenrechte. In vielen Regionen der Erde ist das keine Selbstverständlichkeit. Daran hat auch der jährliche „Tag des Wassers“ nichts geändert, den die UN-Generalversammlung seit 1992 jährlich proklamiert und der am 22. März erneut begangen wird. Sehr gut sieht die Situation in Deutschland aus: Hier werden pro Jahr über 51,1 Milliarden Kubikmeter sauberes Wasser gewonnen, das die umfassende Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser sichert.

Ein Garant, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird, ist die deutsche Forstwirtschaft, denn rund 70 Prozent des bundesweit gewonnenen Trinkwassers stammen aus Grund- und Quellenwasser, das zumeist unter Wirtschaftswäldern, also forstlich genutzten Wäldern liegt. Das Ökosystem Wald ist damit der größte Süßwasserspeicher in Deutschland. Es wirkt als Reinigungsfilter bei der Neubildung von hochwertigem Grundwasser und gesundem Trinkwasser.

Mit dem forstlichen Konzept der Nachhaltigkeit, das vor genau 300 Jahren erstmals definiert wurde, sind in Deutschland heute vitale und artenreiche Wälder entstanden. Dank verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung gelingt es der deutschen Forstwirtschaft, den Wald für heutige und nachfolgende Generationen auch in seiner Funktion als Wasserwerk zu erhalten.

Forstwirtschaft: Vorausschauend aus Tradition
Wald und Wasser sind gleichermaßen elementar für die Lebensgrundlage der Menschen. Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftrates (DFWR), führt aus: „Uns Forstleuten ist das nur zu gut bewusst. Es ist unser Berufsethos, die Ressourcen auch für kommende Generationen zu sichern.“ Nicht von ungefähr nahm die Nachhaltigkeit – begrifflich und auch praktisch ihren Anfang in der Forstwirtschaft. Die privaten und öffentlichen Waldbesitzer feiern das, indem sie die im Wald umgesetzte Idee nachhaltigen Handelns im Jubiläumsjahr der Öffentlichkeit vorstellen. Dazu gehören auch die vielfältigen forstlichen Maßnahmen zur Wassergüteoptimierung und Grundwasserneubildung.
Wichtige Beiträge der Forstwirtschaft, die direkten Einfluss auf die Wasservorkommen haben, sind zum Beispiel der Verzicht auf Kahlschläge und Chemie, bodenschonende Arbeitsverfahren und Säure neutralisierende Kalkungen, der Schutz und die naturnahe Entwicklung von Quellbereichen und Gewässern in Wäldern und die Sicherung strukturreicher, zusammenhängender Waldflächen. „Die große Bedeutung der Forstwirtschaft und des Waldes für die Sicherung der Wasserreserven und für die Versorgung der Gesellschaft mit hochwertigem Trinkwasser sind den Menschen bislang kaum bekannt und werden in der Regel vom Staat und den Wasserversorgern finanziell nicht honoriert,“ sagte DFWR-Präsident Schirmbeck. 

Aktionen und Informationen rund ums „Wasserwerk Wald“
Unter dem Slogan „Sie finden Nachhaltigkeit modern? Wir auch – seit 300 Jahren“ werden zum Tag des Wassers und darüber hinaus Veranstaltungen überall in Deutschland stattfinden. Dabei wird die Zusammenarbeit mit den regionalen Wasserversorgern eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit der Wasserwirtschaft wollen Waldbesitzer und Forstämter die Verbraucher informieren, mit welch großem Engagement und fachlichem Know-how sie elementare Lebensbedürfnisse, wie sauberes Trinkwasser, sichern.

Das Jubiläumsjahr des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) wird finanziell unterstützt durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).

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